Wenn geflüchtete Kinder in der Schule abwesend sind – ein Interview mit Sandra Schweer
Viele Asylsuchende reisen nicht alleine. Häufig kommen sie zusammen mit ihren Partner:innen, Freund:innen, Bekannten und auch mit ihren Kindern. Dabei glauben oder wünschen sich viele geflüchtete Eltern, dass ihre Kinder zu jung oder zu unwissend sind, um all die schlimmen Situation während einer Flucht wahrzunehmen.
Doch Kinder bekommen viel mehr mit als manche glauben.
Sandra Schweer, Traumapädagogin und Standortleiterin des PSZ Osnabrück, spricht anlässig der Fachtagung “Interkulturelle Arbeit in der Frühforderung” (20. Juni in Stapelfeld) in einem Interview offen über mögliche Traumafolgeschäden.
Das Interview ist am 14. Juni in der Münsterländischen Zeitung erschienen.
“Traumata sind Wunden der Seele” – geflüchtete Kindern bleiben die schrecklichen Erlebnisse während einer Flucht nicht erspart. Entscheidend aber ist, wie Sandra Schweer betont, was die Kinder nach der Flucht im Zielland erleben. Stress und Unsicherheit, wie beispielsweise in einem Flüchtlingslager, können Traumatafolgeschäden auslösen, welche wiederum zu Konzentrationsstörungen, Depressionen und der Abwesenheit geflüchteter Kinder in der Schule führen können.
Sandra Schweer gibt jedoch auch Tipps mit, wie freiwillige Hilfe aussehen kann. Dabei müssen psychologische Vorkenntnisse gar nicht vorhanden sein: Den Kindern einen sicheren Ort geben, zusammen mit den eigenen Kindern auf einen Spielplatz oder in den Zoo gehen, sind wunderbare Möglichkeiten, den schlechten Erinnerungen ein paar gute entgegenzusetzen.
Weitere Informationen und tiefgehender Einblicke in die Thematik können Sie am 20. Juni auf der Tagung “Interkulturelle Arbeit in der Frühforderung” erhalten. Die Veranstaltung findet in Stapelfeld statt, Anmeldungen sind hier möglich.