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02
Jan

CORRECTIV: Traum(a)land – Wozu es führt, dass kaum ein Geflüchteter in Deutschland Therapie bekommt

Anette Dowideit und Gabriela Keller haben für CORRECTIV eine Recherche zum Thema Flucht und Migration mit dem Titel “Traum(a)land” veröffentlicht. Darin beschreiben sie den aktuellen Umgang mit Geflüchteten, die an psychischen Erkrankungen leiden, als ein Versagen des Systems. Und das, obwohl die Folgen dieses Umgangs bekannt sind.

In der Reportage warnt der Würzburger Arzt Joost Butenop vor den langfristigen Auswirkungen, wenn betroffenen Geflüchteten nicht geholfen würde. Sie seien eine Gefahr für sich selber, manche auch für andere – wenn dann doch ein Extremfall passiere, sei der Aufschrei und die Empörung in der Gesellschaft groß. Die CORRECTIV-Recherche setzt an diesem Punkt an und untersucht die Ursachen, warum Geflüchtete, die dringend eine Therapie brauchen, keine Plätze bekommen.

Zu Beginn wird auf eine Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaft aus dem Jahr 2018 verwiesen, die belegt, dass von den 1,1 Millionen Geflüchteten in Deutschland nur ein Bruchteil, psychologische Hilfe erhält.

In der Recherche stellte sich vor allem als problematisch die Tatsache heraus, dass es keine genauen Zahlen gibt, wie viele Geflüchtete tatsächlich Hilfe bräuchten. Es gäbe zwar verschiedene Ansätze, aber keine genauen Zahlen. Auch stelle niemand fest, wer psychologische Hilfe benötige. Es gäbe zwar EU-Richtlinien, die jedem Ankommenden medizinische Hilfe zu spricht, aber die Realität sähe vor allem in Deutschland anders aus, wie es die in der Recherche angeführten Beispiele belegen. Allerdings gibt es auch andere Faktoren, die dazu führen, dass Geflüchtete nicht die Hilfe bekommen, die sie benötigen: Sie wissen etwa selber nichts von ihrem Trauma, haben Vorbehalte gegenüber psychologischer Versorgung, aber auch Sprachbarrieren, soziokulturelle Hürden oder Personalmangel können dazu führen.

Auch Lukas Welz, Geschäftsführer unseres Dachverbands BAfF, spricht in der Reportage von einem Versagen und einer Missachtung von Richtlinien auf staatlicher Ebene. Er fordert die deutsche Politik dazu auf, sich menschenwürdiger zu verhalten und Menschen angemessen zu versorgen.

Ein weiteres Problem ist, dass es allgemein zu wenig Therapieplätze in Deutschland gibt. Die Wartezeiten und der Aufwand, um einen Platz zu bekommen, sind enorm. Für Geflüchtete ist es in dieser Situation noch schlimmer. Nur wenige Therapeut*innen können die jeweilige Sprache sprechen oder sind bereit, mit einem Sprachmittler zu arbeiten.

Den vollständigen Artikel und die Fallbeispiele aus der Recherche finden Sie hier.

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