Mögliche Kürzungen im kommenden Jahr: Betroffene Initiativen wenden sich an die Stadt Hannover

Mehrere soziale und kulturelle Projekte in Hannover, die für die Stadtgesellschaft und ein solidarisches Miteinander unumgänglich sind, bangen um eine finanzielle Förderung im kommenden Haushaltsjahr. Nun wenden sich betroffene Einrichtungen und Initiativen in einem offenen Brief an die Ratsmitglieder der Landeshauptstadt Hannover sowie an den Oberbürgermeister Belit Onay:

Offener Brief: Für eine starke Stadtgesellschaft und Demokratie – Keine Kürzungen bei zentralen Initiativen

Sehr geehrte Mitglieder des Rats der Landeshauptstadt Hannover,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir, die Vertreter:innen sozialer, kultureller, verkehrs- und umweltpolitischer Initiativen und Institutionen unserer Stadtgesellschaft, wenden uns an Sie in einem Moment, der richtungsweisend für die Zukunft unserer Stadt ist. Die geplanten Kürzungen im Haushalt treffen eine Vielzahl von Einrichtungen, die tagtäglich zur Stärkung unseres Zusammenlebens, zur kulturellen Vielfalt und zur Förderung demokratischer Werte beitragen.

Unsere Arbeit basiert auf einem tiefen Engagement für eine lebendige, vielfältige und nachhaltige Stadt. Wir bündeln Kräfte von Haupt- und Ehrenamtlichen, um mit verhältnismäßig wenig finanziellen Mitteln eine große Wirkung zu entfalten. Unsere Projekte fördern den sozialen Zusammenhalt, ermöglichen soziale und kulturelle Teilhabe für alle und setzen wichtige Akzente im Klima-, Natur- und Umweltschutz. Gerade durch die Synergie von freiwilligem Engagement und kommunaler Förderung können wir Projekte umsetzen, die andernfalls wesentlich höhere Ressourcen und Kosten erfordern würden.

Wegweisende Projekte in Gefahr

Durch die Kürzungen sehen wir uns in unserer Arbeit erheblich eingeschränkt. Manche Einrichtungen bangen um ihre Existenz. Doch es ist nicht nur das Fortbestehen unserer Organisationen, das auf dem Spiel steht: Es geht um die demokratische Vitalität unserer Stadtgesellschaft. Wenn zentrale Initiativen aufgrund fehlender Förderung ihre Arbeit einstellen müssen, verliert unsere Stadt ein großes Stück ihrer demokratischen und kulturellen Vielfalt.

Die Entscheidung, Gelder für soziale, kulturelle und umweltpolitische Projekte zu kürzen, ist keine finanzielle Notwendigkeit, denn der vorgelegte Haushalt war ein ausgeglichener. Sie ist Ausdruck einer politischen Prioritätensetzung. In einer Zeit, in der Zusammenhalt, demokratische Beteiligung und ein entschlossener Klimaschutz wichtiger denn je sind, können und sollten wir auf diese positiven Kräfte nicht verzichten.

Ein positives Bekenntnis zur Stadtgesellschaft und Demokratie

Wir appellieren an Sie, die Bedeutung unserer Arbeit und die positiven Auswirkungen, die durch die Unterstützung der Stadt erst möglich werden, zu würdigen. Es braucht ein starkes politisches Signal, das die Errungenschaften unserer Initiativen und Institutionen anerkennt und die Unterstützung dieser wichtigen Arbeit sichert. Wir sind bereit, weiterhin unseren Beitrag zu leisten – doch dazu benötigen wir die Unterstützung der Stadt, die durch Ihr Engagement bisher ermöglicht wurde.

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Hannover als eine lebendige, zukunftsorientierte und gerechte Stadtgesellschaft zu erhalten.

Von Kürzungen/Änderungen betroffene Einrichtungen / Initiativen:
ADFC Stadt Hannover
Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung e.V.
artothek Hannover e.V.
BUND Kreisgruppe Region Hannover e.V.
Internationale StadtteilGärten Hannover e.V.
kargah e.V.
Kulturzentrum Faust e.V.
Netzwerk Ernährungsrat Hannover und Region e.V.
UJZ Kornstraße
Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V.

Unterstützende Einrichtungen / Initiativen:
Bürgerstiftung Hannover
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Freiwilligenzentrum Hannover e.V.
Janusz Korczak – Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V.
Paritätischer Hannover gGmbH