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26
Apr

“Ohne Sie wäre der Leidensdruck der Menschen, die ihren Weg zu Ihnen finden, unendlich größer” (Oberbürgermeister Belit Onay) – 10 Jahre Psychosoziales Zentrum Hannover

Am 25. April 2024 durften wir zahlreiche Gäste in unserem Psychosozialen Zentrum Hannover begrüßen – aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Psychosozialen Zentrum (PSZ) Hannover.

Die Rechtsanwältin Susanne Schröder begrüßte für den Vorstand des NTFN e.V. und erzählte nach, wie sich aus einer kleiner Runde von Engagierten der NTFN e.V. und schließlich im Jahr 2014 das PSZ Hannover gründete.

Der Nds. Sozialminister (und Schirmherr des NTFN e.V.) Dr. Andreas Philippi sprach von einer flächendeckenden, niederschwelligen und vor allem verlässlichen und qualitativ hochwertigen Versorgung für Menschen mit Fluchterfahrung, die das PSZ Hannover leiste. Er bekräftigte in seiner Rede noch einmal die Bedeutung des Asylrechts, das in letzter Zeit immer wieder infrage gestellt wurde:
“Ich bin stolz darauf in einem Land zu leben, das in seinem Grundgesetz, das dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiert, das Recht auf Asyl verankert hat”.

Die Sozialdezernentin der Region Hannover, Dr. Andrea Hanke, lobte, dass der NTFN e.V. ungemein schnell und unkompliziert auf die jeweilige Situation, mit einem guten Blick auf den benötigten Hilfebedarf reagiere. Insbesondere die schnelle Reaktion und Unterstützung in Folge des Ukraine-Kriegs lobte sie ausdrücklich.

Der Hannoveraner Oberbürgermeister Belit Onay hatte schon in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter die Ziele des NTFN e.V. unterstützt. Er wolle die Stadt Hannover für alle seine Einwohner*innen gemütlich gestalten, der NTFN e.V. trage dazu seinen Teil bei. “Ohne Sie wäre der Leidensdruck der Menschen, die ihren Weg zu Ihnen finden, unendlich größer.”

Die stellvertretende Vorsitzende der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen, Kordula Horstmann verwies auf die jahrelange gute Zusammenarbeit, u.a. beim Thema Psychotherapie zu Dritt, zu dem auch gemeinsame Schulungen angeboten werden. Die Übernahme geflüchteter Klient*innen in die Regelversorgung sei zum Teil immer noch schwierig, da die Kostenübernahme der Sprachmittlung weiterhin nicht geklärt ist – obwohl dies im Koalitionsvertrag des Bundes festgehalten ist. Für dessen Umsetzung setzten sich sowohl die Kammer, als auch der NTFN e.V. ein.

Im Rahmen der Feier wurde auch die langjährige Mitarbeiterin Corinna Schütt in den Ruhestand verabschiedet. Sie erhielt von NTFN-Vorstandsmitglied Henning Röhrs den NTFN-Preis für “Verlässlichkeit, Herzblut und Haltung”. Corinna Schütt wird sich bei den Omas gegen Rechts auch weiterhin für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen.

Im Anschluss diskutierten wir mit dem Nds. Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe MdL Deniz Kurku, dem Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Niedersachsen Kai Weber sowie dem NTFN-Vorstands- und Gründungsmitglied Dr. med. Penteker – wie hat sich die psychosoziale Versorgungssituation von Geflüchteten in den letzten zehn Jahren entwickelt, und welche Herausforderungen stehen uns noch bevor?

Beim Aufbau der psychosozialen Versorgungsstrukturen seien große Schritte getan worden, so NTFN-Geschäftsführerin Karin Loos. Die Rahmenbedingungen (etwa Aufenthaltssicherheit, Unterbringungssituation, Zugang zu sozialer Teilhabe, Diskriminierungserfahrungen u.v.m.) beeinflussten jedoch maßgeblich die psychische Gesundheit von Menschen, nachdem sie Verfolgung, Krieg und Folter erlebt haben.

Kai Weber betonte u.a., dass die positiven Erfahrungen, die im Umgang mit ukrainischen Geflüchteten gemacht wurden (darunter z.B. die einfachere Wahl der Wohnsituation), allen Geflüchteten zugute kommen sollten. Dr. med. Gisela Penteker beklagte u.a. die Hürden bei der Erstellung psychologischer Gutachten, die dazu führten, dass erkrankte Geflüchtete regelmäßig nicht ihre Rechte geltend machen könnten.

Der Beauftragte für Migration und Teilhabe, MdL Deniz Kurku dankte dem NTFN e.V. für seine Arbeit und unterstrich, welche teils extrem traumatisierenden Erfahrungen unsere Klient*innen erleben mussten. Er unterstütze unsere Arbeit und versprach, gemeinsam an Lösungen für die angesprochenen Probleme zu arbeiten. Gemeinsam müssten wir uns gegen den Rechtsruck unterhaken.

Bis in den frühen Abend haben wir den zahlreichen Gästen unsere Arbeit in Präsentationen und Ausstellungen vorgestellt. Wir danken allen, die diesen Tag mit uns verbracht haben und sich im Sinne unserer geflüchteten Klient*innen einsetzen.

Die Bildrechte liegen bei Daniela Finkelstein, wir danken ihr herzlich für die Aufnahmen.

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